Im Zeichen der aktuellen Corona-Pandemie und einhergehender Einschränkungen steht das Leben vielfach Kopf. Beruflich und privat erfahren wir alle gerade wohl Situationen, welche uns zu Jahresbeginn noch unvorstellbar erschienen. Doch sieht man auch, wie sich die Mehrzahl unserer Bürger/innen unerschrocken und besonnen dieser besonderen Lage stellt. Vernunft überwiegt – nicht überall und nicht bei jedem, aber doch ganz mehrheitlich. Und wir erleben eine Solidarität untereinander, welche beizubehalten ich uns auch für die Zeiten nach der Corona-Krise wünsche. Junge Leute gehen für ältere Mitbürger/innen einkaufen. Kultureinrichtungen bieten virtuelle Besuche via Internet an. Sporttrainer trainieren ihre Schützlinge per Fernanleitung und selbst unsere Musikschüler können dank digitaler Unterstützung ihren Instrumentalunterricht von Zuhause aus fortsetzen.

Unschöne Begleiter der Corona-Krise sind massenweise Fake News, welche nur unnötig Verwirrung und Panik stiften. Unschön ist auch manches Anspruchsdenken gegenüber unseren Behörden seitens einiger Bürger/innen. Es ist kein neues Phänomen, dass vereinzelt Menschen glauben, die öffentlichen Behörden seien ausschließlich kundenorientierte Dienstleister und würden ihren Klienten jeden Wunsch von den Augen ablesen. Tatsächlich geht es aber nicht darum, als Erfüllungsgehilfe für persönliche Wünsche einzelner Bürger zu agieren. Vielmehr geht es darum die geltenden Rechtslagen, festgehalten in Gesetz und Vorschrift, so bürgerfreundlich wie möglich durchzusetzen. Eine Behörde verkauft kein Produkt und bietet keine kommerzielle Dienstleistung an, um damit Profit zu erwirtschaften. Vielmehr stellt eine Behörde oftmals die Schnittstelle zwischen privaten Bürgeranliegen und staatlicher Hoheit dar. Interessenskonflikte können dabei auftreten und die an der Schnittstelle beschäftigten Behördenmitarbeiter müssen oft diplomatisch-ausgleichend vermitteln. Beispielhaft für viele andere mehr, können sicher die Beamten und Angestellten der Jobcenter dienen. Diese setzen gesetzliche Vorgaben um und arbeiten unterstützend-vermittelnd im Interesse von Arbeitssuchenden und Arbeitgebern, werden aber trotzdem oft ungerechtfertigt mit Anschuldigungen und Wutausbrüchen einzelner ihrer Klienten konfrontiert.

Andere bedeutende Protagonisten in der Corona-Krise sind ganz unstrittig unsere Medien. Auch hier erleben wir viel motivierende, anerkennende und helfende Berichterstattung gegenüber unseren Behörden in einer schweren Zeit. Doch mancher Journalist sucht dennoch den Skandal, um unter dem Eindruck der Krise noch verkaufsträchtige Schlagzeilen zu produzieren. Wenn ein künstlich heraufbeschworener Skandal jedoch ohne substanzielle Begründung ist, zudem gespickt mit weiteren an den Haaren herbeigezogenen „wilden Geschichten“, dann verliert solche Berichterstattung nicht nur jede journalistische Qualität, sondern wird in jeder Beziehung unglaubwürdig. Deshalb würde ich es als wesentlich positiver erachten, würde die OVZ Lokalredaktion wieder zu gewohnt sachlicher Berichterstattung zurückkehren, statt wie aktuell gegenüber Landkreisverwaltung und Landrat hanebüchene Vorwürfe aufzuwerfen. Mein zurückliegendes Lob, dass die Altenburger Lokalredaktion der OVZ sich mit ihrer objektiv-sachlichen Redaktionsarbeit positiv von der klar einseitig durch den Verlagsmiteigentümer SPD beeinflussten LVZ Chefredaktion unterscheidet, geriet durch einige Artikel aus der 15.KW 2020 mächtig ins Wanken. Sollte es nicht besser sein, dass auch die OVZ allen für unseren Landkreis engagiert Arbeitenden, so auch Landrat und Landkreisverwaltung, unterstützend zur Seite steht, statt zum ohnehin vielfach bestehenden Druck auf die Landkreisbehörde noch unnötige und unwirkliche Skandale hinzu zu konstruieren?

Lohnen würde sich vielmehr ein journalistischer Blick auf unsere Unternehmenslandschaft, welche zum Teil in wirkliche Existenzprobleme zu geraten droht. Zwar hat die RRG Landesregierung einige finanzielle Unterstützung zugesagt, doch scheint diese im Umfang deutlich zu niedrig bemessen. Auch ist mir persönlich noch kein bedarfsträchtiger Unternehmer bekannt, welchem solche Landesmittel schon zugeflossen sind, obwohl vielfach laufende Kosten weiter bedient werden müssen. Deshalb setzen auch hier etliche Unternehmer eigeninitiativ richtige Maßnahmen um. Ein sehr bemerkenswertes Projekt ist mit der Online-Plattform „Altenburgdigital“ ins Leben gerufen. Hier bieten viele regionale Unternehmen aus dem Altenburger Land auf dem digitalen Marktplatz weiterhin ihre Leistungen an, vom Handwerker über den Gastronomen bis zum Einzelhändler und noch vieles mehr … zu erreichen unter diesem Link: https://altenburg.froehlich.digital/

Damit wird in einer schwierigen Gesamtsituation nicht mit Wehklagen und oft unbegründeten Schuldzuweisungen reagiert, sondern eine positive Motivation im Sinne von „Jetzt erst recht.“ und „Wir lassen uns nicht unterkriegen.“ gezeigt. Gleichzeitig bietet dieses Online-Portal unserer Bevölkerung weiterhin die Möglichkeit ihre Treue als Stammkunden unserer heimischen Betriebe zu zeigen und dabei nicht auf gewohnt gute Qualität unserer regionalen Anbieter zu verzichten. Großen Online-Händlern wird somit eine Plattform des eigenen heimischen Gewerbes entgegengestellt. Um dieser guten Initiative noch mehr zum Erfolg zu verhelfen, kann man unseren noch nicht dort präsenten Unternehmen nur empfehlen, ihre Leistungen ebenfalls über diese Plattform anzubieten. Und unsere Mitbürger/innen kann man nur bitten: „Nutzen Sie diese digitale Möglichkeit zum Einkaufen und bleiben Sie unseren regionalen Unternehmen treu. So helfen Sie direkt mit die Ihnen vertrauten Händler, Handwerker und Dienstleister, aber ebenso sehr viele damit verbundene Arbeitsplätze auch für die Zeiten nach der Corona-Krise zu erhalten. Vielen Dank!“

Auch in Zeiten der Corona-Krise haben wir unseren Wertekompass gut justiert und ausgerichtet – für eine STARKE HEIMAT.

Uwe Rückert