Am 17. April informierte ich erstmals öffentlich über meine Bewerbung zum Bürgermeisterkandidaten. Seitdem erhielt ich zahlreich bestätigende Resonanz, welche aufzeigt, dass viele Schmöllner eine neuausgerichtete, frische Stadtpolitik wünschen. Für mich wird zuerst wichtig sein, was die Bürger fordern. Von dieser Erkenntnis mache ich abhängig, ob aus meiner Bewerbung tatsächlich eine Kandidatur wird. Deshalb sammle ich weiter Anfragen und Meinungsbilder, tausche mich mit den Menschen aus, stehe Rede und Antwort.

Zuletzt setzte ich meine Energien auch dafür ein, dass bei der für September zugesagten Neuwahl die Freien Wähler Thüringen als starke Vertreter der kommunalen Basis in den Landtag einziehen. Aus dieser Position heraus wollte ich einen Bürgermeisterkandidaten der bürgerlichen Kräfte von Schmölln unterstützen. Obwohl es da hervorragende Leute gibt, stehen diese aus triftigen Gründen nicht zur Kandidatur bereit. Insofern wurde die Bewerberfrage an mich zurückgetragen, welche ich nach reiflicher Überlegung annahm. Klar ist damit, dass ich bei Kandidatur und Wahlsieg meine Kräfte fortan zuerst für Schmölln einbringen werde.

Regelmäßig werde ich mit dem Argument konfrontiert, dass ich kein Schmöllner wäre. Nun, hätte ich die letzten 25 Jahre in Schmölln verbracht, würden meine Fähig- und Fertigkeiten, meine Erfahrung und meine Kenntnisse heute annehmbar unterschiedlich sein. Möglicherweise würde ich mich für weniger geeignet betrachten, um den hohen Anforderungen an einen Bürgermeister zu entsprechen.

Lohnenswert anzumerken ist auch, dass beispielsweise unser Vize-Landrat als Nummer 2 der Kreisverwaltung kein Landkreisbewohner ist und bereits im siebten Jahr pendelt. Seinem engagierten Einsatz für den Landkreis tut das jedoch keinen Abbruch. Auch sind sechs von insgesamt acht Ministern der Landesregierung sowie MP Ramelow keine Thüringer, aber lenken dennoch unser aller Schicksal. Mobilität ist eine Grundforderung unserer Zeit. Es gibt etliche Schmöllner, welche in Altenburg arbeiten, und umgekehrt. Allein der Umstand, nicht in Schmölln geboren zu sein, sagt nichts darüber aus, dass man sich nicht versiert und mit Herzblut für Schmölln einsetzt.

Eine nichtpolitische, lange Berufsausübung unterscheidet mich von immer mehr „Schule-Studium-Berufspolitikern“ (Kreißsaal/ Hörsaal/ Plenarsaal), welche keine Arbeitserfahrung außerhalb der Politik besitzen. Durch Parteioligarchie werden sehr junge, noch mitten im persönlichen Entwicklungsprozess befindliche Parteifunktionäre in hohe und höchste politische Ämter gesetzt. Zeitlich begrenzte Wahlämter sollen jedoch eine soziale und berufliche Vielfalt in der Politik sichern und nicht der Dauerversorgung elitärer Berufspolitiker dienen. Auch eine Bürgermeisterwahl bietet Gelegenheit, der annehmbaren Ämterversorgung von Parteifunktionären einen Riegel vorzuschieben.

In Schmölln wurden etliche Infrastrukturprojekte und Baumaßnahmen in Angriff genommen, welche es uneingeschränkt fortzusetzen gilt. Gerade nach den Eingemeindungen in 2019 wurden Investitionen in die neuen Ortsteile geplant, welche auf sehr unterschiedlichem Stand bereits in der Umsetzung sind. Sei es der Ausbau des Nöbdenitzer Gesundheitsbahnhofes oder ein Kita-Neubau in Altkirchen, auch mit neu beginnender Amtszeit des Bürgermeisters werden solche wichtigen Projekte bruchfrei weitergeführt.

In verschiedenen Bereichen kann und sollte Schmölln auch weiterentwickelt werden. Gleichermaßen zum Kita-Neubau in Altkirchen muss ebenso der Neubau für eine neue Kita in der Schmöllner Kernstadt realisiert werden, wofür schon länger Handlungsbedarf besteht. Junge Familien haben den Anspruch ihre Kinder in baulich sicheren, zeitgemäß modernen und kindgerechten Einrichtungen zur vorschulisch-erzieherischen Betreuung zu geben. Eine gute Kita ist Teil einer Familienfreundlichkeit, welche Schmölln gerade für  junge Leute zum attraktiven Wohnort macht.

Aus der Kita kommend, sollen die Kinder in ein ansprechendes schulisches Lernumfeld wechseln können. Deshalb ist eine eng vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Landkreis als Schulträger Voraussetzung, um Schmölln auch zukünftig als Standort verschiedener Schulformen zu sichern und somit den Schulkindern kurze Schulwege zu erhalten. Über die Stadtgrenzen hinweg muss auch Konsens mit Nachbarkommunen/ der VG Oberes Sprottetal erzielt werden, um einvernehmlich im zentral gelegenen Ortsteil Nöbdenitz eine gemeinsam genutzte Grund- und Regelschule vom Landkreis als Bauträger errichten zu lassen.

Nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für viele bewusst gesund lebende Erwachsene ist Sport sehr wichtig. Hier wurde bereits in die Infrastruktur der Sportanlagen investiert. Dennoch besteht weiterer Sanierungsbedarf, wobei die veralteten Beleuchtungsanlagen sowohl am Sportplatz/ Kunstrasenplatz in der Sommeritzer Straße wie auch an der Leichtathletikanlage am Pfefferberg einer Erneuerung bedürfen. Ein vielfältiges (Sport)Vereinsleben hält die Stadt insgesamt lebendig und würde durch mich aktiv begleitet werden. Dazu zählt auch Kunst und Kultur, wobei Schmölln mit seinem Knopfmuseum eine weithin bekannte Eigenmarke besitzt. Das Knopfmuseum in angemessene, bessere Räumlichkeiten unterzubringen, sollte ebenfalls im Aufgabenkatalog des Bürgermeisters stehen. Insgesamt gilt es für Sport, Kultur und Kunst, neben dem Einsatz städtischer Eigenmittel, die gesamte Palette an Fördermöglichkeiten durch Freistaat und Bund zu sondieren und auszuschöpfen.

Ohne Wirtschaft keine Wertschöpfung, und ohne Wertschöpfung kein genügendes Steueraufkommen. Es wird wichtige Aufgabe des Bürgermeisters sein, die Kontakte zu ortsansässigen Unternehmen zu intensivieren. Wenn schon durch EU, Bund und Landesregierung manche Auflage drückend wirkt, muss die kommunale Ebene mit Wirtschaftsfreundlichkeit entgegnen und ein entsprechendes Umfeld mitgestalten. Hebesätze und Grundsteuern müssen ebenso vernünftig angemessen sein, um kommunale Handlungsfähigkeit zu erhalten sowie den ortsansässigen Unternehmen keine übermäßigen Abgabelasten aufzubürden. Einnahmen in Verbindung mit Pflichtabgaben und freiwilligen Leistungen umreißen grob die finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt. Hier kann man konstatieren, dass in den zurückliegenden Jahren die Ausgaben deutlich über den Einnahmen lagen. Das Steueraufkommen in Schmölln stagniert, während großvolumige Investitionen, auch zulasten der lang aufgebauten Rücklagen, getätigt wurden. Ein „weiter so“ führt unweigerlich zu einem unausgeglichenen Haushalt und notwendigen Kreditaufnahmen. Sparen ist nicht attraktiv für diejenigen, welche auf Umsetzung manch teurer Wunschprojekte hoffen. Doch bleibt angemessene Sparsamkeit ein unbedingtes Gebot nachhaltiger Haushaltsführung, auch im Langzeitinteresse der Schmöllner Bürger.

Liebe Schmöllner Bürger, kommen Sie gern mit Ihren Anliegen direkt auf mich zu. Die Corona-Situation erlaubt leider keine Veranstaltungen mit vielen Menschen. Dadurch wird es mir nicht möglich sein, Sie alle einzeln Zuhause, auf Arbeit oder im öffentlichen Raum zu erreichen. Egal ob als Privatperson, Unternehmen oder Verein, sprechen Sie mich einfach an.

Wollen Sie mich aktiv unterstützen oder einfach Ihre Meinung äußern, dann rufen Sie mich an oder schreiben mir. Gern vereinbare ich mit Ihnen auch einen persönlichen Gesprächstermin.

Mobil: 0152/27705854; Email: post@uwe-rueckert.de

Spätestens zum 10. Mai 2021 werde ich gemeinsam mit meinem Team festlegen, ob ich die Kandidatur annehme. Ausschlagend wird allein sein, ob Sie, die Schmöllner Bürger, mir genügend Vertrauen und Unterstützung mitgeben, um kraftvoll und zuversichtlich in die Wahl einzutreten. Meine Bereitschaft und mein Versprechen die Geschicke Schmöllns positiv zu gestalten haben Sie.

Ihr Uwe Rückert